Marie bloggt

  • Dies sind die Abenteuer des Raumschiff Enterprise

    Das Laufjahr ist so halbwegs geplant, die Einheiten werden länger, und weil mich vor allem im Sommer die Hitze quält, also zumindest dann, wenn ich laufen will, nicht unbedingt wenn ich im See schwimme oder im Biergarten sitze, besitze ich nun einen superduper Trinkrucksack, der mich fortan davor bewahren wird, japsend mit hochrotem Kopf ausgetrocknet am Wegesrand zu stranden. Sieht profimäßig aus, macht mich jedoch noch lange nicht zu einem. Im Prinzip ist diese Art Equipment sogar ein bisschen peinlich, nicht bei anderen, eher bei mir – ich habe extra die Farbe schwarz gewählt, weil ich hoffe, dass er dadurch quasi unsichtbar wird – aber egal, das Teil ist gekauft,…

  • Narrensprung

      „Die Farben, sie gehören uns, das Lachen, es ist für uns, vor Freude springen, das machen nur wir, nichts geben wir dir davon ab“, sagen die Narren, „du bist schwarz, deine Füße marschieren im Gleichschritt, deine Schreie reisen Münder auf, dein Schluchzen tränkt den Boden, auch heute füllen sich die Krater, die deine Bomben in das Leben sprengen, mit Tränen.“ „Ja“, antwortet der Krieg, „und ich werde es immer sein.“

  • Das erste …

      Ein erstes Jahr mit Marie, ein erstes Jahr Worte malen. Danke an alle, die sich Zeit genommen haben, um zu lesen, um zu schauen, um mir Nachrichten zu schreiben, um zu kommentieren.

  • Wegweiser

    Ich hatte es schon bei meinen zwei letzten Läufen liegen sehen. Es hatte an der Seite des Fußweges gelegen, halb hatte es sich im Gras verhakt, halb hatte es einen der vielen Kiesel abgedeckt, über die ich gerne mal stolpere, wenn ich meine Füße nicht hoch genug hebe. Das passiert hin und wieder, wenn ich unaufmerksam vor mich hin trabe, mein Geist meinen Gedanken nachfliegt und ich die Bodenhaftung verliere. Ein weißes Stofftaschentuch mit einem blauen Rand, glatt gebügelt, exakt Ecke auf Ecke, Kante auf Kante gefaltet, ganz offensichtlich unbenutzt, blütenweiß, der Regen der letzten Tagen schien ihm nichts angehabt zu haben. Bei unserem ersten Blickkontakt hatte ich es nur…

  • Grau musst du sein

    Mitunter sind die Farben der Welt für mich unerträglich. Meine Augen wollen eine Pause machen und sich zurückziehen, mein Kopf verzehrt sich nach Einheitsgrau und regungslosem Schweigen. Laufe ich derzeit durch die Wälder – und wenn ich laufe, laufe ich immer durch irgendeinen Wald – dann ist knallendes Gelborange und tiefes Blutrot über mir, neben mir und sogar meine Füße waten durch einen brennenden Lavastrom. Die Sohlen meiner Schuhe ziehen klebrige Fäden, scheinen sich aufzulösen und halten mich am Boden. Das Laub ist zu einer Galerie aus gleißendem Licht geworden, ein Zeittunnel, der Ohnmachtsblitze auf meine Netzhaut bringt und mich orientierungslos vor sich hertreibt. Und selbst wenn ich vor Schmerzen…