Marie bloggt

  • Sehnsucht malt Farben

    Durch die Dunkelheit zu laufen, ist wie sich durch stehengebliebene Zeit zu bewegen oder durch einen nichtvorhandenen Raum. Ich laufe voran, ich spüre, wie meine Füße den Boden berühren, fühle wie die Sohlen meinen Körper wieder abdrücken, wie ich für einen Moment fliege, nehme wahr, wie ich vom Fleck komme, aber meine Augen sind zur Blindheit gezwungen, sehen nicht, wohin ich meine Schritte setze, erahnen den Untergrund manchmal nur. Und es scheint eigentlich auch gar nicht wichtig. Ich trage eine Stirnlampe, wenn ich durch die Dunkelheit laufe. Ich trage sie nicht für mich – habe ich doch das Gefühl, ich muss gar nichts sehen, könnte genauso gut die Augen einfach…

  • Frühlingsnovemberlauf

      Ein samstäglicher Novembermorgenlauf, der sich anfühlt, als sei es Frühling, ist einfach wunderbar. Heute bin ich mal wieder meine Alltagsnormalostrecke gelaufen: Haustüre, Badesee, Thalfinger Brücke, Donau-Wehr, Wanderparkplatz, Haustüre, und mir ist aufgefallen, wie selten ich diese Runde dieses Jahr gedreht habe. Dabei ist es eine Strecke zum Kopffreibekommen, auf nichts muss ich wirklich aufpassen, ich kenne jede Kurve, jeden Kiesel, jeden Gehsteig, ich schaue nach den Vogelhäuschen an den Bäumen, mir fällt auf, wenn ein Baum umgefällt wurde, und trotzdem, heute irgendwie fremd und vertraut gleichermaßen. Auf dem Wehr hab ich eine Pause gemacht, es musste sein, der Ausblick war einfach zu schön. Die Donau, wie ein goldener Sonnenstrahl,…